22.02.2015

Richard Laymon - Die Insel

  • Autor: Richard Laymon
  • Titel: Die Insel
  • Taschenbuch, 576 Seiten
  • ISBN: 9783596188789
  • Verlag: Heyne (www.heyne.de)
  • Erschienen: 08/2006
  • Preis: 9,95 €
  • Kaufen: Medimops für 3,19 €

'Nach der Explosion ihrer Jacht finden sich acht junge Urlauber auf einer einsamen Südseeinsel wieder, weitab von jeder Zivilisation. Was als Abenteuer beginnt – früher oder später wird sie ja bestimmt jemand retten, denken sie –, entwickelt sich jedoch zu einem Albtraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint: als nämlich einer von ihnen auf bestialische Art und Weise ermordet wird und sich herausstellt, dass die Explosion der Jacht kein Unfall war …'


Meine Meinung

Ich muss schon sagen, dass ich natürlich sofort wieder etwas sehr gutes erwartet habe, als ich Die Insel aus dem Lostopf gezogen habe. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Das ganze Buch besteht aus Tagebucheinträgen von der Hauptfigur Rupert Conway. Dieser Name bringt mich immernoch zum Schmunzeln. Genau wie bei Gone Girl hat mir dieses Stilmittel auch hier sehr gefallen. Beim Lesen habe ich hier allerdings im Gegenteil dazu, sehr oft vergessen, dass es sich um Tagebucheinträge handelt, einfach weil ich so vertieft und gespannt war.
Über den Schreibstil von Laymon brauche ich glaube ich nicht mehr viel sagen: Ich liebe ihn einfach! Niemand sonst schafft es, mich so für seine Geschichte einzunehmen und ein fast 600seitiges Buch innerhalb von 3 - 4 Tagen lesen zu lassen.
Stephen King und Dean Koontz haben schon recht, wenn sie sagen 'Es wäre ein Fehler, Richard Laymon nicht zu lesen' oder 'Richard Laymon hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, so schreiben kann niemand.'
Anmerken muss ich aber, dass ich anfangs ein wenig enttäuscht war, weil ich dachte Oh nein, jetzt geht es doch nicht etwa die ganze Zeit darum, wie sie von dieser verdammten Insel runterkommen, oder?
Aber nein, geht es nicht. Ich habe mich sehr geirrt. Eigentlich ist sowas langweiliges von Laymon  auch nicht zu erwarten. Mit das Interessanteste an seinem Stil ist, wie ich finde, vor allem, wie er es schafft Zuneigung und Erotik in eigentliche Thriller/Horror-Bücher mit einzubinden und zwar nicht immer auf die vollkommen kranke Art. 
Was mich letztendlich auch dazu verleitet hat, dass mir das Buch nicht nur gut sondern sehr gut gefallen hat, war die allerletzte Seite. Dieses eigentliche (mehr oder weniger) Happy End gepaart mit einem Charakterzug den man hätte eigentlich irgendwie erahnen können, es ihm aber doch nicht zugetraut hätte. Von der Spannung mal ganz zu schweigen. Von Seite 0 an will man wissen, was passiert und warum und Laymon setzt immer wieder einen drauf und jedes Mal wenn man denkt, okay, mehr geht nicht, dann kommt mehr.
 

Fazit

Ich habe lang hin und her überlegt, wie viele Kleeblätter ich diesem Buch geben soll, bin aber schlussendlich dazu gekommen, dass es mich ebenso sehr gefesselt hat wie Das Spiel, nur auf eine andere Art und Weise. Über die restlichen Punkte braucht man bei Laymon eh nicht zu diskutieren, und obwohl dies erst das 2. Buch des Autors ist, das ich lese, weiß ich jetzt schon, dass mich sicherlich kaum eines seiner Bücher in Zukunft enttäuschen wird. 



Textstellen

'Connie schnaubte verächtlich. "Mom hat doch keine Ahnung.
 Ich will dich ungefähr genauso haben wie ein Loch im Kopf."' (S. 199)

 
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