10.02.2015

Christa Bernuth - Das Falsche in mir

  • Autorin: Christa Bernuth
  • Titel: Das Falsche in mir
  • Taschenbuch, 352 Seiten
  • ISBN: 9783462045895
  • Verlag: dtv (www.dtv.de)
  • Erschienen: 01/2014
  • Preis: 14,90 €
  • Kaufen: Medimops 3,79 € , reBuy 2,29 €

'Lukas Salfeld, 50, führt ein ganz normales Leben. Niemand ahnt, dass er als Jugendlicher im Gefängnis saß, weil er seiner damaligen Freundin Marion die Kehle durchgeschnitten und ihr post mortem tiefe Messerstiche beigebracht hatte. Viele Jahre gelingt es ihm, seinen kranken Trieb zu bekämpfen. Eines Tages begegnet er einem Mädchen, das seiner toten Freundin auf fatale Weise ähnlich sieht. Seine gefährlichen Fantasien gewinnen immer mehr die Oberhand. Zeitgleich wird ein totes Mädchen aufgefunden, das auf dieselbe Weise wie damals Marion ermordet wurde. Die ermittelnden Kommissare entdecken schnell die Parallelen zum früheren Mordfall. Um einer Verhaftung zu entgehen, taucht Salfeld unter - mit dem kühnen Plan, als Gejagter selbst zum Jäger zu werden, um die Spur des Mörders aufzunehmen. Doch was, wenn er dabei sich selbst überführt? Denn an die Mordnacht hat Salfeld keinerlei Erinnerung...'


Meine Meinung

Dieses Buch hat mich sehr überrascht, gefesselt, sprachlos gemacht und zu guter letzt begeistert.
Allein der Klappentext bzw Buchrücken machte mich neugierig auf mehr, Geschichten rund um verlorene Gedächtnisse sind neben denen mit Zombies meine liebsten. Sie lassen so viel Spielraum für die Möglichkeiten die es für alle Beteiligten gibt. Man muss so viel darüber nachdenken, wer solche Momente gut für sich ausnutzen könnte. Und natürlich muss man sich fragen: Könnte er es getan haben oder nicht?

Grob unterteilt ist das Buch in mehrere Teile, wobei es ab dem zweiten Teil abwechselnd mit der eigentlichen Geschichte Tagebucheinträge eines Mädchens zu lesen gibt. Zweiter Pluspunkt für Bernuth aus meiner Sicht. 
Neben diesen Tagebucheinträgen hat man außerdem auf der einen Seite die persönliche Sicht Salfelds und die auktoriale Erzählweise rund um die Detectives.

Den dritten Pluspunkt hat die liebe Christa eher unfreiwillig gesammelt. Und zwar einfach dadurch, dass sie auf deutsch schreibt. Ich finde das merkt man, zumindest wenn man selbst Deutscher ist, immer sehr stark. Auf eine sehr positive Art. Ich habe das Gefühl dass ich einfach schneller mit dem Buch voran komme, außerdem gehen durch Zwischenschritte wie Übersetzung keine Pointen oder kleine Witze verloren.

Was ich außerdem sehr interessant fand, war diese eben erwähnte Sicht von Salfeld. Offensichtlich hat er ja schon mal im Jugendalter einen Mord begangen, weshalb ich die Frage ob er den jetzigen Mord begangen hat, mal unberücksichtigt lassen werde und ihn darum für diesen kleinen Abschnitt 'den Mörder' nenne. Ich kann mich einfach beim besten Willen an kein einziges Buch erinnern, in dem ich so viel über das Gefühlsleben 'des Mörders' erfahren habe. Was er dabei denkt und empfindet, wenn er dieses im Klappentext erwähnte Mädchen sieht, dass seiner toten Freundin so ähnlich ist. Sehr sehr gut beschrieben und dadurch ist Salfeld für mich auch irgendwo sympathischer geworden, ganz gleich ob er ein Mörder ist oder nicht und bevor ich wusste ob er es getan hat oder nicht. Diesen Punkt finde ich schon fast am allerspannendsten im ganzen Buch.
Welche ich aber auch nicht zu unterschätzen fand, war derjenige Aspekt, als man herausfindet, wer alles mit wem unter einer Decke steckt und vor allem wie die ganze Geschichte mit einem der Detectives zusammenhängt.


Fazit

Wer gute spannende Thriller-Krimi-Mischungen zu schätzen weiß, wird dieses Buch sicher gern haben. Es war wirklich eine Erfrischung, eine etwas andersartige Geschichte zu lesen und nicht nur dieses schnöde Mörder-bringt-jemanden-um,-Detectives-jagen-ihn-und-sitzen-irgendwann-selbst-als-Zielscheibe-dessen-in-der-Falle-Gewäsch. Ganz klar volle Punktzahl.



 ♣ ♣ ♣ ♣ ♣

1 Kommentar:

ScriptOfLife hat gesagt…

Huhu,

endlich mal jemand, der das Buch auch toll fand. Mir hat es ach sehr gut gefallen (4,5 Sterne), aber in der Leserunde, in der ich es im Dezember gelesen habe war ich da irgendwie die Einzigste.

Liebe Grüße, Julia