12.03.2015

Tim Miller - Willkommen in Hell, Texas

  • Autor: Tim Miller
  • Titel: Willkommen in Hell, Texas
  • Taschenbuch, 160 Seiten
  • Verlag: Festa Extrem (www.festa-verlag.de)
  • Erschienen: 02/2015
  • Preis: 12,80 €

'Auf ihrem Roadtrip durch den Süden von Texas werden vier Collegestudenten irgendwo im Nirgendwo von einem Sheriff angehalten und verhaftet. Er beschuldigt sie illegale Einwanderer zu sein.
Die vier werden in das Städtchen Hell gebracht. Hier leben die Bürger nach ihren eigenen kranken Regeln. Und in der Kunst der sadistischen Vernichtung von Fleisch und Seele haben sie unvorstellbare Meisterschaft erlangt …'



Meine Meinung

Hier gilt wieder einmal dasselbe, wie sonst auch bei solch kurzen und vor allem den Festa-Extrem-Büchern: Da Festa selbst ihre Bücher meist nicht mit besonders hohem Anspruch einstuft, gibt es auch nicht unglaublich viel zu erzählen, zumindest ist das meine Meinung. Außerdem sind sie so kurz, dass mir gar nicht so viel Spielraum bleibt um groß etwas daran zu bemängeln oder super zu finden, daher auch nur ganz kurze Rezensionen
Das ist der größte Nachteil, den die Bücher aus meiner Sicht haben: Sie sind so kurz, dass ich mich nie richtig entscheiden kann, ob ich das gelesene eher als Kurzgeschichte oder wirklich als Buch werten soll. 160 Seiten ist so eine komische Zahl, dass es irgendwie weder Fisch noch Fleisch ist.
Auch Willkommen in Hell, Texas hatte einen gewissen Charme, war von der Grundthematik her aber schon sehr ausgelutscht: Eine Gruppe junger Menschen unterwegs nach Hause oder in den Urlaub, fährt auf einmal auf einer Straße lang, die in keiner Karte verzeichnet oder zumindest ziemlich verlassen ist. Handyempfang gibt's sowieso schon mal gar nicht. Dann werden sie angehalten und der Spaß beginnt. Hat man alles schon mal gehört, nicht? Genau. Und dann noch im selbigen Buch den Film The Hills Have Eyes zu erwähnen, der ja eben genauso abläuft, also ich weiß nicht ob das die pure Provokation sein soll oder einfach nur, entschuldigung, Dummheit. 
Auch dieses Zitat von Unbekannt: 'Tim Miller schreibt abartig ... abartig gut!' raubt mir um ehrlich zu sein den letzten Nerv. Ich hasse soetwas. Wieso macht man denn sowas? Das ist wie, wenn dir jemand zu einem Film, den du noch nie gesehen hast, sagt: 'Der ist so super, der haut dich aus den Socken und lässt dir die Schädeldecke wegfliegen!' Sowas macht man einfach nicht und Punkt. Wenn man dazu noch einen Autor, der das vielleicht mal über Miller gesagt hat, schreiben würde, wäre das ja noch ein bisschen was anderes, weil manch einer sich dann denkt 'Oh den find ich gut und der findet Miller gut, also ist das ja vielleicht was für mich' Das finde ich vollkommen in Ordnung. Mich stört auch nicht unbedingt, dass es dort steht, sondern schlicht und einfach, dass es nicht stimmt.
Miller's Schreibstil ist in einem Wort zusammengefasst einfach: gewöhnlich. Mehr nicht. Eben nicht besonders schlecht aber auch nicht unfassbar andersartig.
Der Ekelfaktor mag vielleicht bei dem einen oder anderen zugeschlagen haben, bei mir eher nicht. Da fand ich Population Zero vom liebenswürdigen Herrn White schon um einiges besser was Thematik und vor allem Ekel angeht.
Auch die letzte Seite war mir ein bisschen suspekt, es lässt Spielraum offen für so manch eine Interpretation des Ganzen, was ich nicht unbedingt schlecht finde, hat aber nicht so richtig zum Charakter der Person gepasst. Zumindest nicht so, wie man ihn kennengelernt hat, deshalb war das für mich ein bisschen komisch. Das Ende an sich hat mir zusammengefasst aber ganz gut gefallen, es hat irgendwie zu der Geschichte gepasst, aber es ist eben ein sehr typisches Ende von Horrorfilmen und -büchern.

 
Fazit

Ich glaube ich werde mir noch bis Ende des Jahres die Bücher vom Festa Extrem Verlag zuschicken lassen, immerhin bezahlt man im Abo nur 9,99 € statt den üblichen 12,80 €. Aber wenn die Qualität der Bücher bis dahin nicht besser ist, werde ich es wohl kündigen und mir nur mal ein paar einzelne rauspicken, in denen mir die Thematik gefällt. Vielleicht hab ich auch zur Zeit nur eine Pechsträhne und die Bücher sind einfach in den letzten Monaten nicht so dolle. Ich liebe schwarzen Humor eigentlich sehr und ich mag auch gern mal angeekelt sein, aber so richtig kriegen es die letzten Bücher nicht hin, mich vom Hocker zu hauen. Da les ich dann doch lieber einen guten Thriller oder auch mal einen Krimi. Da sind die Charaktere meist schön ausgearbeitet und die Geschichte ist viel detailreicher und teilweise auch besser durchdacht.


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