12.01.2015

Lisa Gardner - Blut ist dicker als Wasser

  • Autorin: Lisa Gardner
  • Titel: Blut ist dicker als Wasser
  • Taschenbuch, 544 Seiten
  • Verlag: Rowohlt (www.rowohlt.de)
  • ISBN: 9783499268052
  • Erschienen: 09/2014
  • Preis: 9,99 €
  • Kaufen: Medimops für 5,79 € , reBuy für 2,69 €

'Justin und Libby Denby führen ein Leben wie aus dem Hochglanzmagazin: Sie sind wohlhabend, gut aussehend, wohnen mit ihrer reizenden Tochter Ashlyn in einem wunderschönen Haus in bester Bostoner Lage. Die perfekte Familie.
Doch dann kommt der Abend, an dem die Denbys in die Katastrophe stürzen: Sie werden entführt und verschleppt, in ein altes Gefängnis im Norden New Hampshires. Ihre Entführer sind maskiert, die Motive völlig unklar. Geht es tatsächlich um Geld? Oder vielmehr darum, eine alte Rechnung zu begleichen?
Detective Tessa Leoni tappt lange im Dunklen. Sehr spät erst merkt sie: Auch hinter der schönsten Fassade lauern Abgründe ...
'


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Viel mehr gibt es zur Geschichte nicht zu sagen, allerdings möchte ich eine kleine Warnung vor dem Lesen herausgeben, die ich ehrlich gesagt auch gern vorher bekommen hätte: Wenn man die anderen Bücher der Autorin noch lesen möchte, sollte man, zumindest was diese Geschichte angeht, mit Wer stirbt, entscheidest du anfangen, da es in diesem auch schon teilweise um Tessa Leoni geht, jedenfalls wenn man sich bei diesem nicht vorher selbst spoilern will.
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 Meine Meinung


Im Allgemeinen ist zum Buch und dessen Erzählstil erst einmal zu sagen, dass sich die Ich-Perspektive von Libby mit dem auktorialen Stil abwechselt, anfangs immer pro Kapitel, später etwas gemischter. Das hat mich persönlich neben dem Hauptstrang der Ermittlungen recht neugierig auf das Gefühlsleben und die Sichtweisen von Libby gemacht. Die Kapitelunterteilung ist dabei recht klassisch gehalten, keine Riesenkapitel, aber auch keine, die nur aus 2 Seiten bestehen. Außerdem haben die Kapitel keine außergewöhnlichen Namen.

Die Charaktere an sich sind sehr interessant und authentisch, vor allem natürlich Libby, da man von ihr ja sozusagen aus erster Hand mehr erfährt. Richtig angenehm fand ich dabei, dass diese Hauptperson nicht die typische entführte Heulsusen-Hausfrau ist, sondern sich vor allem in den ersten Stunden noch auf die guten Dinge besinnen kann, die ihr in ihrem Leben wiederfahren sind, obwohl sie es in ihrer Kindheit und dem derzeitigen Leben, trotz Geld, alles andere als einfach hat.

Ich muss zum Abschluss auch sagen, dass mir dieser Krimi nach den letzten Büchern, die eher von Fantasy angehaucht waren, oder wie Ich kauf nix!, das mehr auf Selbsterfahrung baute und in das Genre Sachbuch gehörte, sehr gut getan hat. Ich kann halt einfach nicht ohne meine Krimis und Thriller leben.

Zum Zitat von Karin Slaughter auf dem Buchrücken: 'Eine Ausnahmeautorin!' mag ich mich nur soweit äußern, dass ich dies nach diesem Buch nicht unbedingt unterschreiben würde, mich aber nach nur einem gelesenen Buch natürlich nicht darauf versteifen würde. Der Plot und natürlich die kleinen und auch großen Twists sind gut gelungen, man wurde beim Raten kaum enttäuscht und die Charaktere gingen mir in ihrer Gefühlswelt auch recht nah, zumindest teilweise bei einigen Sätzen,aber ich habe dennoch schon bessere Bücher gelesen, wenn auch nicht mehr viel gefehlt hat.


Fazit

Schlussendlich ist es ein sehr solides Werk, dass durch authentische Charaktere und die Ich-Perspektive von Libby besticht. Die Warnung im roten Kasten kann ich hier nur noch mal wiederholen: Wer sich nicht selbst spoilern will, sollte vor diesem Buch Wer stirbt, entscheidest du lesen. 


Textstellen

'Es gibt etwas, das ich im Alter von elf Jahren gelernt habe: Schmerzen haben einen Geschmack. 
Es stellt sich eigentlich nur die Frage, welchen.
An diesem Abend schmeckte mein Schmerz nach Apfelsinen.' (S. 5)



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2 Kommentare:

kaisu hat gesagt…

Ah, du kennst noch keine anderen Bücher. Wäre meine nächste Frage gewesen ;)
Sie schreibt gut! Nur schau, dass es bei dem hier quasi auch einen Vorband gibt zu der einen Person gibt (Tessa Leoni) und der heißt "Du darfst nicht lieben".

Kenne bisher 3 Bücher und alle waren gut genug, dass ich die Autorin weiterverfolge. Den Klappentextenbeurteilungen kann man eh nie trauen - ist mehr Werbung :P

Jessy hat gesagt…

Gut schreibt sie auf jeden Fall, ich fand nur das Wort Ausnahmeautorin zu übertrieben. Definitiv werde ich Gardner auch weiterverfolgen, da ich das Buch wirklich mochte.
Also gibt es ja 2 Vorbände. ;)
Sowas find ich immer ein bisschen nervig, wenn man sich dann selbst noch durch alle anderen Klappentexte lesen muss um herauszufinden, den wie vielten Band um welche Person man denn da nun vor sich zu liegen hat.

Und das mit den Beurteilungen, da muss ich dir auf jeden Fall recht geben. Ich glaube außer bei Shining hat sowas noch nie zugetroffen.